Volleyflyer 2024 – Interview mit Ramona Peter

ChantalVerein

Im Flyer porträtieren wir immer wieder verdiente Vereinsmitglieder. Dieses Mal durften wir das Interview mit Ramona Peter, der neuen Juniorenkoordinatorin, führen. Hier gibt es das ganze Interview zu lesen:

Ramona, wie und wann bist du zum Volleyball gekommen?
Im Jahr 2006, als ich 7 Jahre alt war, durfte ich mit einer Freundin bei Esthi Stirnimann ein Schnuppertraining besuchen. Mir hat es sofort gefallen, und ich konnte direkt eine Woche später mit dem Training starten.

Was fasziniert dich am Sport?
Bereits als kleines Mädchen hat mich der Sport extrem gefesselt. Sei es, alleine für mich an der Wand zu spielen oder im ganzen Team. Es faszinierte mich, was ich alles mit dem Ball zaubern konnte. Die Zeit in der Halle war für mich eine ganz andere Welt. Ich konnte mich selbst sein, war voll im Hier und Jetzt und konnte all meine Sorgen vom Alltag zurücklassen. Volleyball war für mich seit Beginn an ein Ventil für meine Emotionen. Seit Tag eins liebte ich es, Vollgas zu geben und voll dabei zu sein. Auch als ich älter wurde, änderte sich das nie. Immer wenn ich in der Halle stand, konnte ich alles zurücklassen und spürte das Gefühl von Freiheit.

Verletzungsbedingt musstest du mit Volley aufhören …
Leider hatte ich immer wieder mit Knieschmerzen zu kämpfen. Zu Beginn konnte ich gut damit umgehen, doch mit der Zeit wurden die Schmerzen immer schlimmer. Ich besuchte lange eine Physiotherapie, da ich eine Entzündung unter der Kniescheibe hatte, und versuchte, meine Knie wieder in den Griff zu bekommen. Leider musste ich feststellen, dass ich eine Pause einlegen musste. Nach fünf Jahren Pause und langem Vermissen versuchte ich einen Neustart. Drei Jahre lang hat es super funktioniert, doch leider kamen die Schmerzen zurück. Ich habe mich deshalb dazu entschieden, einen definitiven Stopp zu machen. Dieser Entscheid fiel mir enorm schwer. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, mein Wissen als Trainerin weiterzugeben, damit ich doch noch mit einem Ball in der Halle stehen kann. Nach einem spannenden Feedback am J&S-Kurs wusste ich, dass ich beim Angriff mit meinen Beinen gestreckt lande, was höchstwahrscheinlich all die Jahre zu meinen Knieschmerzen führte. Sofort wurde mir klar, dass ich in Zukunft unserem Nachwuchs so mit auf den Weg geben kann, richtig zu landen, um Knieschmerzen vorzubeugen.

Heute trainierst du zwei Teams, leitest ausserdem das Training+ und wirkst im Vorstand als Juniorinnenkoordinatorin – was bedeutet dir die Zusammenarbeit mit Jugendlichen?
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bedeutet mir sehr viel. Im Alltag arbeite ich mit Kleinkindern, und neu mit Jugendlichen zu arbeiten war eine spannende Herausforderung. Mein Fokus liegt dabei stark auf der Begleitung der Jugendlichen. Ich weiß, dass der Alltag für sie eine Herausforderung ist, und ich möchte ihnen in den Trainings eine Abwechslung bieten. Nicht nur in ihrer volleyballerischen Entwicklung unterstütze ich sie, sondern auch mit viel Freude begleite ich sie in ihrer persönlichen Entwicklung. Ich liebe es, ihnen Halt zu geben und für sie einen sicheren Hafen zu sein. Mir liegen meine Spielerinnen am Herzen. Ich liebe den Austausch mit ihnen und finde es beeindruckend, wie sie sich jeweils in einer einzigen Saison positiv weiterentwickeln.

Wie hast du es fertiggebracht, dich in den Dienst von Volleyball zu stellen, obwohl es dir selbst verwehrt war, weiter zu trainieren?
Für mich war es spannenderweise zu Beginn nicht schwer, in der Trainerinnenrolle anzukommen. Ich habe mich darauf konzentriert, mein Wissen und meine Erfahrung mit den Spielerinnen zu teilen. Zwischendurch spiele ich im Training auch mit 🙂 So habe ich das Volleyball ab und zu trotzdem noch. Aber klar, selbst richtig zu spielen, vermisse ich sehr, vor allem während der Meisterschaft. Ich versuche deshalb viele Spiele von allen Mannschaften zu besuchen, damit ich möglichst Spiel nah mit dabei sein kann.

Wie hast du dein erstes Jahr als Juniorinnenkoordinatorin erlebt?
Mein Start war sehr holprig und herausfordernd. Bereits im ersten Jahr zu entscheiden, dass wir zwei Teams auflösen müssen, war nicht gerade leicht. Auch die Saisonplanung der einzelnen Teams wurde beeinflusst und war deshalb extrem aufwendig. Das Volleyballlager wegen zu wenig Anmeldungen abzusagen und sehr kurzfristig ein Trainingscamp auf die Beine zu stellen, war zudem herausfordernd. Zusätzlich hatten wir in gewissen Mannschaften einige Hürden, die ich von ein paar Steinen befreien konnte. Jetzt rückblickend kann ich sagen, dass ich stolz auf meine Vorstandskolleginnen und mich bin. Wir haben das letzte Jahr super gemeinsam gemeistert. Außerdem bin ich enorm dankbar für die Hilfe und Begleitung von Marlen und Lisa. Sie haben uns dabei super unterstützt. Marlen hat mich auch in meinem ersten Jahr hervorragend unterstützt und war für jede kleine Frage für mich da. In diesem Jahr bin ich persönlich stark gewachsen.

Was macht Ramona, wenn sie nicht in der Halle steht?
Neben der Halle liebe ich es, zu lesen. Die Natur, die Stille im Wald und den See genieße ich sehr – sei es mit Freunden oder alleine. Die Musik darf bei mir natürlich auch nicht fehlen. Mein Klavier begleitet mich schon mein Leben lang und ist nicht mehr wegzudenken. Neu versuche ich mich mit Skateboarden. Dabei fühle ich mich Frei und kann vom Alltag abschalten.

Der VB Neuenkirch ist für dich?
Für mich bedeutet der VB Neuenkirch Leidenschaft. Ich bewundere im Verein den Zusammenhalt von klein bis groß, und man bekommt ein Gefühl von Zugehörigkeit. Man kann sich persönlich entfalten, neue Freundschaften schließen und unvergessliche Erinnerungen schaffen.

Hier im Bild zu sehen: Klein-Ramona von damals mit ihrer Trainerin Marlen Bachmann, von der sie das Amt der Juniorenkoordinatorin übernommen hat.